Business Continuity Plan Teamwork

Business Continuity Pläne: Worauf Unternehmen unbedingt achten müssen

Ein funktionierender Business Continuity Plan (BCP) ist entscheidend, um die Geschäftsfähigkeit eines Unternehmens im Katastrophenfall sicherzustellen. Ob Stromausfall, Cyberangriff, Hardware-Defekt oder Naturkatastrophe – ohne einen klar definierten Notfallplan riskieren Unternehmen nicht nur Datenverlust, sondern auch Umsatz- und Vertrauensverluste.

Doch nur weil Ihr IT-Provider über zahlreiche Zertifizierungen verfügt, bedeutet das nicht automatisch, dass alle kritischen Aspekte berücksichtigt werden. Viele Business Continuity Pläne weisen Lücken auf, die im Ernstfall fatale Folgen haben können. In diesem Beitrag zeigen wir typische Schwachstellen und worauf Sie bei der Erstellung und Umsetzung Ihres Plans achten sollten.

Typische Schwachstellen in Business Continuity Plänen

Überoptimistisches Testen

Der erste Testversuch ist entscheidend, um Schwachstellen im Wiederherstellungsprozess aufzudecken. Häufig testen IT-Dienstleister jedoch nur das Gesamtsystem auf einmal. Dabei gehen wichtige Details verloren, weil zu viele Faktoren gleichzeitig geprüft werden.

👉 Besser: Führen Sie regelmäßige, schrittweise Tests durch. So können einzelne Prozesse isoliert geprüft und Schwachstellen schneller erkannt werden.

Zu wenig Remote-Benutzerlizenzen

Im Katastrophenfall müssen Mitarbeiter per Remote-Desktop-Software arbeiten können. Viele Unternehmen verfügen jedoch nur über eine begrenzte Anzahl von Benutzerlizenzen. Reicht diese nicht aus, können ganze Abteilungen lahmgelegt werden.

👉 Tipp: Planen Sie eine ausreichende Anzahl an Remote-Zugängen ein und testen Sie diese regelmäßig mit echten Benutzer-Szenarien.

Verlorene digitale IDs

Für den Zugriff auf Remote-Systeme werden digitale IDs benötigt. Diese sind oft an den Desktop eines Mitarbeiters gebunden und gehen bei einer Wiederherstellung verloren. Ohne digitale ID ist der Login nicht möglich – ein enormes Risiko für die Arbeitsfähigkeit.

👉 Lösung: Nutzen Sie zentrale Identitätsmanagement-Systeme, die IDs unabhängig vom Desktop sichern und verfügbar halten.

Fehlende Kommunikationsstrategie

Viele IT-Dienstleister setzen im Notfall nur auf E-Mails, um Mitarbeiter zu informieren. Doch was passiert, wenn das Internet ausfällt oder E-Mails im Spam landen?

👉 Empfehlung: Ergänzen Sie den BCP mit alternativen Kommunikationskanälen, z. B. SMS-Benachrichtigungssystemen, Notfall-Hotlines oder Apps für Krisenkommunikation.

Komplexe Backup-Validierung

Backups sind nur dann wertvoll, wenn ihre Wiederherstellung zuverlässig geprüft werden kann. Fehlen automatische Protokollberichte, müssen IT-Teams die Daten manuell vergleichen – ein zeitintensiver und fehleranfälliger Prozess.

👉 Lösung: Verwenden Sie Backup-Software mit integrierten Validierungs- und Reporting-Funktionen. So sparen Sie Zeit und erhöhen die Zuverlässigkeit.

Weitere wichtige Punkte für einen robusten Business Continuity Plan

  • Risikobewertung: Identifizieren Sie alle potenziellen Bedrohungen, von Cyberangriffen bis zu Stromausfällen.

  • Regelmäßige Aktualisierung: Ein BCP ist kein einmaliges Dokument, sondern muss laufend an neue Technologien und Geschäftsprozesse angepasst werden.

  • Verantwortlichkeiten: Definieren Sie klare Rollen und Aufgaben für den Ernstfall. Jeder Mitarbeiter sollte wissen, was zu tun ist.

  • Notfallübungen: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig und führen Sie realistische Simulationen durch.

  • Cloud-Lösungen: Ergänzen Sie Ihre Infrastruktur mit Cloud-Backups, um im Katastrophenfall schnell wieder arbeitsfähig zu sein.

  • Compliance: Stellen Sie sicher, dass Ihr BCP mit gesetzlichen Vorgaben wie der DSGVO übereinstimmt.

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Fazit: Beteiligung ist Pflicht

Ein Business Continuity Plan funktioniert nur dann zuverlässig, wenn Geschäftsführung und Mitarbeiter aktiv eingebunden sind. Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf den IT-Provider – prüfen Sie kritisch, ob alle Szenarien abgedeckt sind.

Ein unterschätztes Risiko oder eine vergessene Lizenz kann im Ernstfall zu langen Ausfällen führen. Mit einem gut durchdachten, getesteten und gepflegten Business Continuity Plan stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen auch in Krisenzeiten stabil bleibt.

👉 Sie möchten Ihren Business Continuity Plan prüfen oder aktualisieren lassen? Wenden Sie sich an die Experten von SC24 – Ihr zuverlässiger IT-Partner in Wien.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Was ist ein Business Continuity Plan (BCP)?
Ein Plan zur Sicherstellung des Geschäftsbetriebs bei Krisen oder Ausfällen.

Welche Risiken deckt ein BCP ab?
Naturkatastrophen, Cyberangriffe, Stromausfälle oder Pandemien.

Warum brauchen auch kleine Unternehmen einen BCP?
Weil selbst kleine Ausfälle große finanzielle Schäden verursachen können.

Wie oft sollte man BCPs testen?
Mindestens einmal jährlich, besser regelmäßig.

Was ist der Unterschied zwischen BCP und Disaster Recovery?
BCP sichert den gesamten Geschäftsbetrieb, Disaster Recovery fokussiert auf IT-Systeme.