Unterbrechungsversicherung

Unterbrechungsversicherung: Alles, was Sie wissen müssen

Sie schützen Ihr kleines oder mittleres Unternehmen wahrscheinlich bereits mit einer Standardversicherung – aber ist das wirklich genug? Die zunehmende Zahl an Naturkatastrophen, Cyberangriffen und Infrastrukturausfällen zeigt, dass klassische Policen allein oft nicht ausreichen. Immer mehr Geschäftsinhaber entscheiden sich deshalb für eine Betriebsunterbrechungsversicherung, die zusätzliche Szenarien abdeckt und sicherstellt, dass das Unternehmen auch nach einem Ernstfall weiterbestehen kann.

Viele Unternehmer verzichten jedoch auf diese Absicherung – häufig aus Kostengründen. Doch ist es wirklich günstiger, auf den zusätzlichen Schutz zu verzichten? Oder ist die Gefahr zu hoch, dass die reguläre Geschäftsversicherung im Katastrophenfall nicht greift?

Warum ist eine Betriebsunterbrechungsversicherung so wichtig?

Während eine Police zur Unterbrechungsversicherung zwischen 750 und 10.000 Euro pro Jahr kosten kann (abhängig von Unternehmensgröße und Umsatz), deckt die reguläre Geschäftspolice oft nur Sachschäden ab – nicht jedoch die Gewinneinbußen, die durch Betriebsunterbrechungen entstehen.

Ein Beispiel:
Die USA wurden in den letzten Jahrzehnten mehrfach von Hurrikans wie Katrina oder Sandy getroffen. Viele kleine Unternehmen verloren dabei nicht nur Gebäude und Waren, sondern auch mehrere Wochen bis Monate Umsatz. Standardversicherungen zahlten nur für beschädigte Güter, nicht jedoch für entgangene Einnahmen, laufende Fixkosten oder Umzugskosten.

Die Folge: Trotz materieller Entschädigung mussten viele Betriebe schließen. Mit einer passenden Betriebsunterbrechungsversicherung hätten sie diese kritische Zeit überstehen können.

Was deckt eine Betriebsunterbrechungsversicherung ab?

Eine gut strukturierte Unterbrechungsversicherung kann folgende Risiken absichern:

  • Umsatz- und Gewinnverluste bei Betriebsstillstand.

  • Kosten für Umzug und Zwischenlösungen, z. B. das Anmieten neuer Geschäftsräume.

  • Unterbrechungen durch Stromausfälle, die Kommunikations- und Produktionssysteme lahmlegen.

  • Verzögerungen durch Lieferanten, die nach einer Katastrophe nicht liefern können.

  • Ergänzende Add-ons, die auch Folgen wie längere Stromunterbrechungen oder Cyberangriffe abdecken.

Damit unterscheidet sie sich stark von Standardpolicen, die meist nur für Sachwerte wie Gebäude, Maschinen und Lagerbestände greifen.

Worauf sollten KMUs bei einer Unterbrechungsversicherung achten?

Bevor Sie eine Police abschließen, sollten Sie folgende Punkte prüfen:

  1. Nettogewinn und Umsatzwachstum erfassen
    Versicherer legen oft Deckungsgrenzen fest. Wenn Ihr Gewinn wächst, sollten Sie entsprechende Nachweise haben, um eine realistische Absicherung zu garantieren.

  2. Prüfen Sie den Deckungsumfang
    Eine Unterbrechungsversicherung deckt nur Risiken, die auch in Ihrer Standardpolice enthalten sind. Ohne Brandschutzklausel etwa greift auch die Unterbrechungsdeckung bei Brandschäden nicht.

  3. Cloud- und Offsite-Speicherung nutzen
    Halten Sie wichtige Dokumente wie Umsatzberichte, Verträge und Buchhaltungsunterlagen digital bereit. So können Sie im Schadenfall gegenüber dem Versicherer lückenlos Ihre Verluste nachweisen.

  4. Lieferantenabhängigkeiten berücksichtigen
    Denken Sie nicht nur an Ihren eigenen Betrieb: Auch der Ausfall wichtiger Lieferanten kann zu Umsatzverlusten führen – und sollte in Ihrer Police enthalten sein.

Betriebsunterbrechungsschutz im Kontext von Business Continuity

Die Unterbrechungsversicherung ist ein zentraler Baustein Ihrer Business Continuity Planung (BCP). Sie stellt sicher, dass Ihr Unternehmen nicht nur Sachschäden übersteht, sondern auch während Ausfällen liquide bleibt.

Zusätzlich empfiehlt es sich, in präventive Maßnahmen zu investieren:

  • Notstromaggregate oder USVs, um kurzfristige Stromausfälle zu überbrücken.

  • Cloud-Lösungen für Daten und Systeme, damit Sie im Ernstfall mobil weiterarbeiten können.

  • Regelmäßige Tests Ihrer BCP-Strategien, um Schwachstellen rechtzeitig zu erkennen.

Fazit

Die Frage lautet nicht, ob Sie von einem Ernstfall betroffen sein werden, sondern wann. Ob Sturm, Feuer, Cyberangriff oder Lieferkettenausfall – die Realität zeigt: Katastrophenfälle nehmen zu.

Mit einer durchdachten Betriebsunterbrechungsversicherung können Sie Ihr Unternehmen vor den finanziellen Folgen schützen und Ihre Existenz langfristig sichern.

👉 Wollen Sie wissen, welche Absicherung für Ihr Unternehmen sinnvoll ist? Kontaktieren Sie unser Team im Support Center 24 – wir beraten Sie individuell und helfen, die passende Lösung für Ihr Business zu finden.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Was ist eine Betriebsunterbrechungsversicherung?
Eine Versicherung, die Umsatzausfälle und zusätzliche Kosten bei Betriebsstörungen abdeckt.

2. Warum reicht die normale Geschäftspolice oft nicht aus?
Weil sie meist nur Sachschäden, aber keine Gewinneinbußen absichert.

3. Welche Ereignisse deckt eine Unterbrechungsversicherung ab?
Naturkatastrophen, Stromausfälle, Lieferverzögerungen oder Standortschäden.

4. Wie werden die Kosten berechnet?
Sie hängen von der Unternehmensgröße und dem Nettogewinn ab.

5. Welche Vorteile bietet eine Unterbrechungsversicherung?
Schnellere Wiederaufnahme des Betriebs und Absicherung gegen hohe Verluste.